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Beitrag vom 03.02.2011
Terre des Femmes - Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung
AVIVA-Redaktion
Nach Terre des Femmes Berechnungen gibt es bundesweit über 20.000 bereits betroffene Frauen. Viele leiden an den lebenslangen Folgen der Praxis, die sie als Mädchen über sich ergehen lassen mussten
Aus diesem Grund startete Terre des Femmes zusammen mit dem Familienplanungszentrum Balance bereits vor einem Jahr anlässlich des internationalen Tages "Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung" am 6. Februar eine Unterschriftenaktion zur Verbesserung der medizinischen Versorgung betroffener Frauen in Deutschland.
Mit der Unterschriftenaktion wird gefordert, dass weibliche Genitalverstümmelung in den medizinischen Diagnoseschlüssel aufgenommen wird. Außerdem sollen die Kostenträger umfassende Beratungsgespräche und medizinische Behandlungen übernehmen. Mit der Aufnahme in den Diagnoseschlüssel kann die Zahl der betroffenen Frauen, die aufgrund weiblicher Genitalverstümmelung medizinische Unterstützung benötigen, erfasst werden. In der Vergangenheit haben sich Krankenkassen immer wieder geweigert, die Kosten für umfassende Beratungsgespräche oder notwendige medizinische Behandlungen zu übernehmen, da die Behandlung der Folgen weiblicher Genitalverstümmelung nicht im Abrechnungsverzeichnis der Krankenkassen auftaucht.
Nach Angaben von Terre des Femmes haben sich bisher bundesweit über 20.000 Menschen an der Unterschriftenaktion beteiligt und sich damit für die Belange der betroffenen Frauen eingesetzt. Dennoch wurde den Forderungen bisher nicht Folge geleistet und weibliche Genitalverstümmelung ist in Deutschland weiterhin nicht im medizinischen Diagnoseschlüssel enthalten.
"Wir werden die Unterschriften an Gesundheitsminister Rösler übergeben und damit die Verbesserung der Situation betroffener Frauen in Deutschland einfordern ", so die Vorstandsvorsitzende von Terre des Femmes, Irmingard Schewe-Gerigk. Terre des Femmes unterstützt damit die Kampagne "Stop FGM now!" von Waris Dirie, die mit ihrer Autobiografie "Wüstenblume" auf das Thema Genitalverstümmelung aufmerksam machte.
Terre des Femmes engagiert sich seit 1983 für ein Ende weiblicher Genitalverstümmelung und setzt sich mit der aktuellen Kampagne "Kein Schnitt ins Leben" für betroffene Frauen in Deutschland ein und kämpft für den wirksamen Schutz gefährdeter Mädchen.
Terre des Femmes ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen, die durch Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Einzelfallhilfe, Förderung von Projekten und internationale Vernetzung unterdrückte Frauen unterstützt. Schwerpunktthemen sind u.a. Häusliche Gewalt, Zwangsheirat und Ehrverbrechen, weibliche Genitalverstümmelung und Zwangsprostitution sowie die Rechte von Textilarbeiterinnen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.frauenrechte.de
www.fpz-berlin
www.stop-fgm-now.com
www.waris-dirie-foundation.com
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(Quelle: Terre des Femmes)